Kleiner Eingriff, große Wirkung
Großformatige Metallblenden, deren geometrisches Muster an die traditionellen Sonnenschutzgitter im arabischen Raum, die Maschrabiyya, erinnern: Das ist das Kennzeichen des Qatar Petroleum District, einem 10 Büro- und Hoteltürme umfassenden Komplex in Katars Hauptstadt. Die Türme mit Höhen zwischen 70 und 150 Metern weisen eine Fassadenfläche von insgesamt rund 380.000 Quadratmetern auf.
Von der Unternehmensgruppe KEO International mit der Fassadenplanung beauftragt, übernahmen wir auch die Erstellung der Ausschreibungsunterlagen, des Reinigungskonzepts, sowie die Ausführungsüberwachung.
Besonderes Optimierungspotenzial sahen wir bei den individuell gestalteten Maschrabiyya.
Neben Vorschlägen für Materialien, die Konstruktion und die Füllungen – die wir als Entscheidungshilfe und Diskussionsgrundlage als 3D-Modelle renderten – untersuchten wir, mit Blick auf den Montageablauf, mögliche Rohrquerschnitte, verschiedene Eckknoten sowie die Anordnung der Los- und Festpunkte.
Vor allem konzentrierten wir uns auf die Geometrie des Konstruktionsrasters.
Im Ursprungsentwurf mit 6 × 12 Metern geplant, schlugen wir vor, das Raster auf 4,5 × 8 Meter zu ändern. So passte es exakt zum Stützenraster, die Lasteinleitung in den Rohbau konnte gleichmäßiger erfolgen und die Durchbiegung an den Deckenkanten wurde vereinheitlicht. Gleichzeitig verringerten sich durch die reduzierte Höhe die einzuleitenden Lasten und die geringeren Spannweiten ermöglichten kleinere Profil-Querschnitte und Wandstärken.
Mit einem Mock-Up verdeutlichten wir unser Konzept und konnten das Planungsteam von dem engeren Raster überzeugen. Durch die Reduzierung der Lasten und die einheitlichen Lasteinleitungspunkte konnten auch die Konsolen und die Fassaden-Durchdringungen vereinfacht werden.
Insgesamt ergab sich eine deutliche Einsparung von Material, Zeit und Kosten. Letztlich konnte sogar der Rohbau optimiert werden.